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Moorforscherin Franziska Tanneberger aus Greifswald erhält Deutschen Umweltpreis 2024


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Die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt, und die Arbeit von Franziska Tanneberger, einer führenden Forscherin auf diesem Gebiet, wird jetzt mit dem Deutschen Umweltpreis 2024 gewürdigt. Mit diesem Preis wird ihr herausragendes Engagement für den Schutz und die Wiederherstellung von Moorlandschaften ausgezeichnet. Tanneberger leitet seit 2015 das Greifswald Moor Centrum (GMC), in dem sie mit Landwirten zusammenarbeitet, um Möglichkeiten zu finden, Moore sowohl zu schützen als auch nachhaltig zu nutzen.


1. Die Bedeutung der Moore für das Klima


Moore spielen eine entscheidende Rolle im globalen Klimaschutz. Sie speichern enorme Mengen an Kohlenstoff und sind damit unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel. Wenn Moore entwässert werden, kommt es zu einem massiven Ausstoß von Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid. In Deutschland sind nahezu alle natürlichen Moore entwässert worden, was zu einem signifikanten Anstieg der Treibhausgasemissionen beiträgt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) berichtet, dass trockene Moore in Deutschland für eine erhebliche Menge der regionalen Emissionen verantwortlich sind.


2. Die Herausforderungen der Moorwiedervernässung


Die Wiedervernässung von Mooren ist von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz, aber sie ist auch mit erheblichem Aufwand verbunden. Der Prozess erfordert ein hohes Maß an Kooperation und Abstimmung zwischen verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Landwirten, Naturschutzorganisationen und politischen Entscheidungsträgern. Tanneberger hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kommunikation zu fördern und Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig sind. Es ist nicht nur wichtig, dies aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten, sondern auch den Dialog vor Ort zu suchen, um die Sorgen und Bedürfnisse der Landwirte zu verstehen.


3. Ein Vorbild für interdisziplinäre Zusammenarbeit


Tanneberger wird von ihren Kollegen als "Brückenbauerin" beschrieben, da sie eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft schafft. Diese interdisziplinäre Annäherung ist entscheidend für den erfolgreichen Schutz und die nachhaltige Nutzung von Mooren. Ihre Arbeit geht über die reine Forschung hinaus; sie ist aktiv daran beteiligt, politische Entscheidungsträger über die Bedeutung der Moore zu informieren und ein Bewusstsein für die drängenden Probleme zu schaffen, die mit der Entwässerung der Moore verbunden sind.


4. Internationale Bedeutung der Forschung


Franziska Tanneberger hat nicht nur auf nationaler Ebene Wirkung gezeigt, sondern auch auf internationaler Ebene. Ihre Beiträge zur Erstellung des ersten globalen Zustandsberichts über Moore und der globalen Moorkarte sind von großer Bedeutung für die weltweite Diskussion über den Schutz dieser wertvollen Ökosysteme. Diese Veröffentlichungen tragen dazu bei, dass Moore in internationale Klimastrategien und politische Entscheidungsprozesse einfließen.


5. Preise und Anerkennungen


Der Deutsche Umweltpreis, den Tanneberger in diesem Jahr erhält, zählt zu den prestigeträchtigsten Auszeichnungen für Umweltschutz in Europa. Er wird von der DBU vergeben und ist mit 500.000 Euro dotiert, die sich die Preisträger teilen. Für Tanneberger bedeutet dies nicht nur eine Ehrung ihrer individuellen Leistungen, sondern auch eine Anerkennung der Gesamtarbeit des Greifswald Moor Centrums und seines rund 100 köpfigen Teams. Mit ihrem Anteil am Preisgeld plant Tanneberger, die Forschung zu Mooren weiter voranzutreiben und neue Projekte zu initiieren.


6. Ausblick auf zukünftige Projekte


Die Forschung und die Bemühungen um die Wiedervernässung von Mooren sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Entwicklung von Klimaschutzstrategien. Tanneberger betont, dass es wichtig ist, dass sich viele Menschen für diese Themen engagieren. Oft sind die eigentlichen Schritte zur Wiedervernässung technischer Natur und nicht sehr komplex, doch die Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder ist der Schlüssel zum Erfolg. Um die Nutzung und den Schutz von Mooren zu vereinbaren, bedarf es eines intensiven Austausches zwischen Wissenschaftlern und Praktikern.


Franziska Tanneberger hat sich nicht nur als Forscherin, sondern auch als kommunikationsstarke Moderatorin zwischen verschiedenen Interessengruppen etabliert. Dies wird nicht nur für ihre Arbeit in Deutschland von Bedeutung sein, sondern könnte auch Modellcharakter für andere Regionen der Welt haben, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.


In einem Zeitalter, in dem der Klimawandel als eine der größten Bedrohungen für die Menschheit anerkannt wird, kommt der Arbeit von Wissenschaftlerinnen wie Franziska Tanneberger besondere Bedeutung zu. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Wiederherstellung von Mooren und die Sensibilisierung für ihre Bedeutung bietet Hoffnung und eine Handlungsgrundlage im Kampf gegen den Klimawandel.


Fazit


Die Auszeichnung von Franziska Tanneberger mit dem Deutschen Umweltpreis ist nicht nur eine Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Leistungen im Bereich des Moorschutzes, sondern auch ein kraftvolles Signal für die Bedeutung der Moore im globalen Kontext des Klimaschutzes. Ihre interdisziplinäre Herangehensweise, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis sucht, stellt sicher, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Mooren weiterhin Priorität haben und auf internationaler Ebene das nötige Gewicht erlangen. Tannebergers Arbeit ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Umweltschutz Hand in Hand mit der wirtschaftlichen Nutzung von Ressourcen gehen kann, solange der Wille zur Zusammenarbeit besteht.

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